Was ist Schwarzer Tee?

Schwarzer Tee ist ein vollständig oxidierter Tee und wird in Kenia und vielen asiatischen Ländern wie zum Beispiel Sri Lanka, China und Indien hergestellt. Er bei uns im Westen seit vielen Jahrzehnten der beliebteste Tee.

Was ist Schwarzer Tee?

Schwarzer Tee kann aus zwei verschiedenen Formen der Camellia Sinensis-Pflanze hergestellt werden: Camellia Sinensis Sinensis und Camellia Sinensis Assamica. Camellia Sinensis Sinensis hat kürzere Blätter und wird hauptsächlich in China und anderen benachbarten ostasiatischen Ländern verwendet. Camellia Sinensis Assamica hat größere Blätter und wird in Teilen Indiens und Sri Lankas genutzt. 
Doch wie wird das grüne Blatt zum Schwarztee? Kurz: die schwarze Farbe bekommt der Tee vom Oxidieren. Dabei variieren die Produktionsmethoden je nach Region. Was sie allerdings immer umfassen, ist das Welken, das Rollen, das Oxidieren und das Trocknen der Blätter. 
Wir wollen euch die beiden verbreitetsten Verarbeitungsmethoden kurz vorstellen:

Orthodoxe Methode – Dies ist die gängigste Methode zur Verarbeitung von Schwarzem Tee. Bei dieser Methode wird besonders auf die Teeblätter geachtet. Nach dem Pflücken welken die Blätter bis zu 18 Stunden in warmer Luft, um ihren Wassergehalt zu reduzieren. Dann werden sie in einer speziellen Maschine gerollt, um die Zellen zu brechen und die Oxidation zu starten. Dieser Prozess kann mehrere Runden dauern, je nach Blattqualität. Nach dem Schneiden oxidieren die Blätter weiter in einer kontrollierten Umgebung, wodurch sich der Polyphenolgehalt ändert und das Aroma entwickelt. Sobald die Blätter den richtigen Oxidationsgrad erreicht haben, werden sie getrocknet, um die Oxidation zu stoppen.

CTC (Crushing, Tearing, Curling) Methode – Diese Methode, auf deutsch soviel wie Zerbrechen, Zerreißen, Rollen, wurde während des Teebeutel-Booms der 1950er Jahre entwickelt, um kleinere Teeblätter schneller zu verarbeiten. Während das Welken und Trocknen gleich bleibt, wird das Rollen übersprungen und die Blätter stattdessen in einer Rotorvane-Maschine zerkleinert. Dabei entstehen drei Blattgrade Broken, Fanning und Dust. Die Tees eignen sich besonders gut für (oft industriell hergestellte) Teebeutel.

Geschichte des Schwarzen Tees

Bis Mitte des 17. Jahrhunderts (Späte Ming-, Frühe Qing-Dynastie) wurden in China nur grüne, unoxidierte und Oolong-Tees (teiloxidiert) konsumiert. Der Legende nach hielt eine vorbeiziehende Armee in der Provinz Fujian an und unterbrach die Produktion in einer Teefabrik, wo die Blätter in der Sonne länger oxidierten und dunkler wurden. Um die Trocknungszeit zu beschleunigen, räucherten sie die Blätter über Kiefernholz, was zum ersten Schwarztee, Lapsang Souchong, führte.

Obwohl in China bereits postfermentierte Tees wie Pu Erh als „Schwarzer Tee“ bekannt waren, übernahmen niederländische und britische Händler den Begriff für chinesischen "Roten Tee“ aufgrund der dunklen, trockenen Blätter. Auch heute wird chinesischer „Roter Tee im Westen als „Schwarzer Tee“ bezeichnet.

Was die westlichen Händler am meisten beeindruckte, war nicht nur der kräftige Geschmack des Tees, sondern auch die längere Haltbarkeit der Blätter. Mit wachsender Nachfrage nach schwarzem Tee gerieten die Briten in Zahlungsschwierigkeiten und suchten nach Alternativen. Schließlich fanden sie eine ähnliche Art der Camellia Sinensis-Pflanze (Camellia Sinensis Assamica), die in Indien maschinell angebaut werden konnte und eine reichhaltigere Ernte erbrachte.

Schwarzer Tee heute

Laut dem deutschen Teeverband macht Schwarztee über 75 % des in Deutschland verkauften Tees aus. Mit der Erfindung des Teebeutels Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Schwarzer Tee schnell zum Haushaltsartikel. Heutzutage erkunden wir dank des wachsenden Teewissens und -Interessens wieder die vielen Geschmacksprofile des schwarzen Tees. Hauptproduzenten sind heute Indien, China, Sri Lanka und Afrika.

Arten und Varianten von Schwarzem Tee

Je nach Aroma, Geschmack, Körper, Anbauhöhe und Erntezeit bieten wir eine wunderbare Vielfalt an Schwarzen Tees von klassischen Einzelsorten über hauseigenen Mischungen und aromatisierten Teekreationen. 

Chinesische Schwarze Tees

  1. Keemum Mao Fang – Ein historisch geschätzter Tee mit Aromen von Kiefer, Kakao und Marshmallow.
  2. Lapsang Souchong – Bekannt für seinen rauchigen Geschmack, der durch Räuchern über Kiefernnadeln entsteht. Passt gut zu herzhaften Gerichten.

Indische Schwarze Tees

  1. Assam – Kräftig und malzig, ideal für Kaffeeliebhaber und als Basis für Mischungen.
  2. Darjeeling – Mit muskateller und leicht blumigen Noten, einer der besten schwarzen Tees der Welt. Nicht umsonst nennt man ihn den "Champagner unter den Tees". 

Sri-Lankische Schwarze Tees

  1. Ceylon – Je nach Erntehöhe hellgolden und leicht oder tief mahagonifarben und kräftig.

Zubereitungstipps für Schwarzen Tee

Hochwertiger Schwarzer Tee wird am besten bei 94-96°C mit einer Ziehzeit von 3-5 Minuten zubereitet. Darjeelings sind empfindlicher und sollten bei 82°C für maximal 3 Minuten gezogen werden. Schwarzer Tee kann mehrfach aufgegossen werden, verliert jedoch mit jedem Aufguss an Geschmack.

Koffeingehalt von Schwarzem Tee

Durch den Oxidationsprozess verringert sich der Koffeingehalt von schwarzem Tee. Chinesische Schwarztees haben ähnlich viel Koffein wie Grüntees, während indische Schwarztees etwas mehr Koffein enthalten. Insgesamt haben sie etwa die Hälfte des Koffeingehalts einer Tasse Kaffee.

Schwarztee-Empfehlungen

Egal ob du Schwarztee-Kenner bist oder Einsteiger, wir haben ganz sicher den richtigen Schwarzen Tee für dich!

  • Darjeeling Tees: Hier findest du eine feine Auswahl des Champagners unter den Schwarztees - durchprobieren lohnt sich
  • Aromatisierte Tees: Hier findest du von Earl Grey (Schwarztee mit Bergamotten-Öl) über exotische Mango-Maracuja oder Sahne-Mischungen alles was dein Herz höher schlagen lässt. 
  • English Breakfast Tea: eine ausgewogene Mischung aus Assam, Darjeeling und Ceylon. Der Klassiker am Frühstückstisch